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Die Grenzbehörden rechnen angesichts dieser Verschärfung mit massiven Verzögerungen an Flughäfen und anderen Kontrollstellen. Damit sie so gering wie möglich ausfallen, testet die für die Umsetzung zuständige EU-Agentur für IT-Großsysteme (eu-LISA) seit geraumer Zeit in Pilotprojekten unterschiedliche Ansätze, das Kontrollverfahren zu beschleunigen. In Deutschland ruht die Hoffnung laut Netzpolitik.org auf einer Smartphone-App, die die deutsche Bundespolizei im Auftrag der Grenzagentur Frontex entwickelt hat. Die Anwendung befindet sich demnach seit Januar 2023 in einer Testphase am Flughafen München. Dort haben Passagiere der Lufthansa und von Turkish Airlines die Möglichkeit, auf den Strecken nach Tiflis und Istanbul freiwillig ihre Einreiseformalien über die Anwendung abzuwickeln.
App erfasst Informationen zum Aufenthalt
Reisende können in der App Angaben zur Dauer ihres Aufenthalts im Schengenraum, zum Grund ihrer Reise, zu den geplanten Reisezielen sowie zu mitgeführtem Bargeld, Kreditkarten und ihrer Reisekrankenversicherung machen. Sind alle Daten vorhanden, erhalten sie einen QR-Code, den sie bei der Grenzkontrolle vorzeigen. Sie müssen allerdings noch einen Zwischenstopp an Selbstbedienungsterminals einlegen, die künftig in allen EU-Staaten verfügbar sein sollen, um ihre Fingerabdrücke einzuscannen. Die biometrischen Daten landen im Anschluss in einer « integrierten Grenzkontrollanwendung », mit der Grenzbeamtinnen und -beamte einen Abgleich vornehmen können.
In ersten Auswertungen berichtet die Bundespolizei von wohlwollendem Feedback der User. Die Nutzung der App erzeuge bei den Passagieren ein « positives Gefühl », weil sie sich vorbereitet fühlten. Zudem profitieren Nutzerinnen und Nutzer der App von einer bevorzugten und daher schnelleren Abwicklung am Flughafen. Den Testballon will die Bundespolizei zeitnah auf den Flughafen in Frankfurt am Main ausweiten, bevor das neue System Ende 2024 deutschlandweit an den Start gehen könnte.