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Die Macher des Online-Spiels « Fortnite » können nun doch weiter daran arbeiten, in der EU auf das iPhone zurückzukehren. Apple ließ den wenige Tage zuvor ausgesperrten schwedischen Entwickler-Account von Epic Games am 8. März 2024 wieder zu. Epic habe in Gesprächen zugesagt, die Regeln der Plattform samt der Umsetzung des Digitalgesetzes DMA zu befolgen, teilte der iPhone-Konzern zur Begründung mit. Der Spielentwickler verkündete daraufhin, man werde wie geplant an der eigenen Plattform zum Spiele-Download in Europa weiterarbeiten.
Apple vs. Epic: Wende im Rechtsstreit
Zuvor hatte Apple darauf verwiesen, dass nach früheren Regelverstößen von Epic vor Gericht das Recht des Konzerns bestätigt worden sei, die Entwicklerfirma von der Plattform auszuschließen. Die EU-Kommission, die die Einhaltung von DMA-Vorgaben überwacht, forderte von Apple umgehend Erklärungen zu dem Rauswurf ein. EU-Kommissar Thierry Breton führte Apples Kehrtwende auch auf die Kontakte der Behörde mit dem Konzern zurück. Dies zeige, dass der DMA konkrete Ergebnisse bringe, schrieb er beim Online-Dienst X (ehemals Twitter).
DMA sieht Öffnung von App Stores vor
Darum geht es beim Zoff zwischen Apple und Epic
Auslöser für den langen Streit war ein Versuch von Epic, 2020 mit Hilfe eines Tricks die Abgabe von 15 oder 30 Prozent vom Kaufpreis zu umgehen, die Apple bei Geschäften in seinem App Store einbehält. An den App-Prüfern des Konzerns wurde eine Version der Anwendung mit verstecktem Software-Code durchgeschleust, der Nutzer virtuelle Artikel auch an Apple vorbei kaufen ließ. Apple warf « Fortnite » wegen der Regel-Verletzung aus dem App Store. Epic zog dagegen vor Gericht in den USA, verlor aber in allen Instanzen. Apple wurde von der EU-Kommission als eines der sechs « Gatekeeper »-Unternehmen (Torwächter) genannt, für die gemäß DMA striktere Vorgaben beim Wettbewerb gelten. Epic hatte die Verbannung des schwedischen Entwickler-Accounts als Vergeltung für die scharfe Kritik von Firmenchef Tim Sweeney an Apples Umsetzung der DMA-Vorgaben bezeichnet. Er hatte die geplanten Apple-Regeln für andere App-Marktplätze unter anderem als « Müll » bezeichnet und dem Konzern vorgeworfen, damit den Wettbewerb bremsen zu wollen. Sweeney legte zuletzt noch nach und schrieb bei X, Apple versuche, App-Entwickler einzuschüchtern.
Wegen DMA: Neue Apple-Gebühren
Apple führt in den neuen Bedingungen unter anderem nach einer Million Downloads einer App in einem Zwölfmonatszeitraum eine Abgabe von 50 Cent für jede weitere Erstinstallation ein. Die Entwickler können aber auch im alten Modell bleiben und ihre Apps nur über Apples App Store vertreiben. Wechseln sie jedoch ins neue System, gibt es keinen Weg zurück zu den bisherigen Bedingungen. Der Konzern nennt App-Installationen aus anderen Quellen ein Sicherheitsrisiko. Auch der Musikstreaming-Marktführer Spotify wirft Apple vor, mit der DMA-Umsetzung den Vertrieb über andere Marktplätze für App-Entwickler wirtschaftlich nicht tragbar machen zu wollen. Es gibt allerdings auch Ankündigungen zum Start von App-Marktplätzen für das iPhone über die Pläne von Epic hinaus. (Mit Material der dpa.)