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Nordrhein-Westfalens Medienminister Nathanael Liminski hat die Streaming-Bezahlangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kritisiert. Der CDU-Politiker kündigte an, Bezahlangebote wie ARD Plus bei der nächsten Sitzung der Rundfunkkommission der Länder im Herbst 2023 zur Sprache zu bringen. Von den öffentlich-rechtlichen Sendern forderte Liminski, ihrerseits solche Angebote im Rahmen der Erarbeitung von Reformvorschlägen nochmals kritisch zu überdenken. Die Rundfunkkommission der Länder legt die großen Leitplanken der Medienpolitik in Deutschland fest.
Warum reicht der Rundfunkbeitrag nicht aus?
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird im Wesentlichen durch Rundfunkbeiträge finanziert, dafür sind die Angebote für die Bevölkerung offen zugänglich. Es gibt zudem vereinzelt Streaming-Angebote, für die ein Abo notwendig ist. Das hängt damit zusammen, dass manche Inhalte – etwa alte « Tatort »-Folgen – lizenzrechtlich nicht mehr in der ARD-Mediathek angeboten werden können. Das ZDF hat mit ZDF select auch ein Streaming-Bezahlangebot.
Das ist in ARD Plus drin
Der Geschäftsführer der ARD Plus GmbH, Michael Loeb, teilte auf dpa-Anfrage nach Nutzungszahlen mit: « Leider veröffentlichen wir – wie es marktüblich ist – keine Nutzungszahlen zu ARD Plus. » Auch zu Wirtschaftszahlen wurden keine Angaben gemacht. Zu den Inhalten, die am stärksten abgerufen werden, zähle das Genre Krimi mit dem « Tatort » und dem « Polizeiruf 110 », ebenso Serienklassiker wie « In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte ». Loeb teilte weiter zu ARD Plus mit: « Es handelt sich hierbei um Inhalte, die aus rechtlichen Gründen nicht mehr in der ARD-Mediathek gezeigt werden können. Zudem ist geplant, dass es die « Lindenstraße » demnächst erstmalig auf ARD Plus geben soll. »
Das steckt hinter ZDF select
Das ZDF erläuterte, ZDF select gebe es seit Ende 2018. Unter der Marke lizenziere die ZDF Studios GmbH Programm an Abo-Streaming-Plattformen. Auf Amazon gebe es ZDF select als buchbaren Channel, außerdem sei ZDF select Teil des Angebots von MagentaTV/Telekom. « Für ZDF Studios ist das ein normaler Vertriebsvorgang an die jeweiligen Plattformen als Kunden. Weder die ZDF Studios GmbH noch das ZDF sind Veranstalter dieser Kanäle. »
Öffentlich-rechtlich vs. privat
Liminski teilte mit, man müsse im Blick behalten, dass es in der hiesigen Medienlandschaft einerseits den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und andererseits die privaten Medienhäuser wie Zeitungen, TV- und Radiosender gebe, die davon lebten, dass sie ihre Produkte am Markt verkauften. « Mit ARD Plus verschwimmt diese Grenze. » (Mit Material der dpa.)