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Wer noch nie einen E-Scooter ausprobiert hat, befindet sich in guter Gesellschaft. Nur wenige sind laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur schon mal damit gefahren. Aber viele haben eine schlechte Meinung über die Roller mit Elektro-Antrieb.
E-Roller verringern Sicherheitsgefühl
Knapp die Hälfte der befragten Erwachsenen in Deutschland stehen den Fahrzeugen eher oder gar sehr negativ gegenüber. Außerdem finden 61 Prozent der Befragten, dass sich die Verkehrssicherheit seit der Zulassung der E-Scooter im deutschen Straßenverkehr 2019 verschlechtert hat. Nur 5 Prozent erkennen eine Verbesserung, für ein Viertel der befragten Personen habe es keine Veränderung gegeben.
Scooter-Parkplätze erwünscht
76 Prozent der Befragten finden außerdem, dass E-Scooter auf eigens ausgewiesenen Stellflächen parken sollten. 13 Prozent sprechen sich für den Straßenrand und 12 Prozent für den Gehweg als Parkplätze aus. Aber dort werden insbesondere die Leih-Scooter, die es in großen und mittelgroßen Städten zahlreich gibt, gerne abgestellt – mit Folgen.
Gefahr für Sehbehinderte
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband klagt derzeit in Bremen, Münster und Berlin, « um feste Abstellflächen auf Gehwegen durchzusetzen », sagt die stellvertretende Geschäftsführerin Christiane Möller. « Es sind viele Unfälle mit blinden und sehbehinderten Menschen passiert und einige trauen sich wegen der Angst vor Stürzen über herumliegende Roller nicht mehr allein auf die Straße. Das ist nicht länger hinzunehmen. » Zumal: Dort, wo Kommunen bereits solche Maßnahme ergriffen hätten, habe sich « die Situation verbessert, zumindest im Innenstadtbereich », berichtet Möller.
Private Rollerbesitzer sind ausgenommen
Laut Jens-Peter Kruse von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), sind E-Roller auch für ältere Menschen problematisch, da es « häufiger zu Stürzen durch fehlerhaft abgestellte E-Scooter kommt. » Deshalb fordern die BAGSO und der Städte- und Gemeindebund (DStGB) ebenfalls feste Parkflächen für E-Roller. Denn die Kontrolle abgestellter Fahrzeuge ist laut dem Gemeindebund ohne Abstellzonen « nur mit viel Aufwand leistbar ». Betroffen sind laut den Experten aber nur die E-Scooter von Leihfirmen. Ihre eigenen Fahrzeuge würden Besitzer pfleglicher behandeln, korrekt parken und anschließen.
Kommunen gegen E-Scooter-Verbot
Laut der YouGov-Umfrage sind eine Mehrheit von 44 Prozent der Befragten sogar für ein Verbot von Leihrollern. Die BAGSO und der Städte- und Gemeindebund (DStGB) sehen dies hingegen nicht als Lösung. « Die Kommunen in Deutschland streben kein gesetzliches Verbot von E-Scootern an », heißt es vom DStGB. « So etwas sollte immer nur ein letztes Mittel sein. Im Vordergrund sollten lokale Lösungen stehen. » Etwa 37 Prozent der Befragten sind ähnlicher Meinung und für den weiteren Verleih von Rollern, während 20 Prozent unentschlossen sind.
Fahrgrund: Nervenkitzel
Der Umfrage zufolge nutzen jedoch nicht viele Erwachsene Leihroller. Nur jeder Zehnte gab an, regelmäßig mit ausleihbaren E-Rollern zu fahren. 12 Prozent fuhren zumindest einmal mit einem Leihroller. Die große Mehrheit hingegen habe noch nie einen Roller ausgeliehen. Nur bei etwa einem Drittel der Fahrten ging es darum, von A nach B zu gelangen. Der Rest wollte die Leihroller nur einmal ausprobieren oder fuhr sie « aus Spaß an der Fahrt ». (Mit Material der dpa)