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Unterschiede in den Bundesländern
Die Erhöhung der Netzgebühren variiert regional. Insbesondere in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen müssen Konsumenten mit deutlichen Mehrkosten rechnen; dort erhöht sich die Belastung für eine Musterfamilie um jeweils etwa 122 Euro brutto. In Bayern ist ebenfalls ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen (+120 Euro), ebenso wie in Rheinland-Pfalz und im Saarland, wo die Gebühren jeweils um 117 Euro klettern. In Mecklenburg-Vorpommern (+40 Euro) und Brandenburg (+43 Euro) fällt der Anstieg am niedrigsten aus, wobei zu beachten ist, dass die Netzentgelte in diesen Bundesländern bereits auf einem relativ hohen Niveau liegen.
Ob sich die gestiegenen Stromnetzgebühren in höheren Strompreisen niederschlagen, ist vom individuellen Stromanbieter abhängig. Aktuell ist die Tarifspanne zwischen den verschiedenen Angeboten besonders groß. Eine Beispielhaushaltung zahlt im lokalen Grundversorgungstarif im Durchschnitt 1.758 Euro jährlich für elektrische Energie. Wählt man jedoch den preisgünstigsten Tarif mit einer Preisgarantie, beläuft sich die Rechnung auf lediglich 1.028 Euro. Dadurch ist eine Ersparnis bis zu 730 Euro drin.
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Die Preissteigerung zeichnete sich ab
Mitte Dezember teilten die Betreiber der deutschen Stromübertragungsnetze mit, dass sich die Netzentgelte zum Jahreswechsel aller Voraussicht nach verdoppeln werden. Die Kosten klettern demnach von derzeit 3,12 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 6,43 Cent. Als Ursache nennen die Unternehmen – namentlich Amprion, Tennet, Transnet BW und 50Hertz – den Wegfall eines geplanten Zuschusses für Netzentgelte seitens der Bundesregierung. Ursprünglich war angedacht, die Übertragungsnetzentgelte 2024 mit 5,5 Milliarden Euro zu bezuschussen. Das sollte einerseits der Stabilität dienen, andererseits private Haushalte und Firmen entlasten. Das Geld sollte aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond (WSF) kommen. Doch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung – zum Leidwesen der Verbraucher! Doch warum sind die Netzentgelte im Preis gestiegen? Hierfür führen 50Hertz, Tennet & Co. unter anderem die hohen Gaspreise an. Gas beziehungsweise aus Gas gewonnener Strom wird benötigt, um die Übertragungsnetze kurzfristig stabil zu halten. Ferner schluckt offenbar der Netzausbau Unsummen. So investieren die Netzbetreiber Jahr für Jahr hohe Milliardenbeträge, damit etwa Strom aus Windparks in der Nordsee bundesweit verfügbar ist.