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Amazon stellt sich darauf ein, die mehr als 3.200 Satelliten in seinem Weltraum-Internetprojekt « Kuiper » alle sieben Jahre komplett auszutauschen. Eine längere Lebensdauer sei nicht möglich angesichts der extremen Bedingungen im All, sagte « Kuiper »-Produktchef Naveen Kachroo der Deutschen Presse-Agentur. Zum einen sei der Grund die Strahlung, der die Technik ungeschützt ausgesetzt ist. Zum anderen die ständigen extremen Temperaturschwankungen. Alle 90 Minuten heizen sich die Satelliten unter den Sonnenstrahlen im Wechsel erst stark auf und kühlen dann rapide ab. « Das tut keiner Elektronik gut. »
Regelmäßiger Austausch als Chance
Amazon sieht in dem regelmäßigen Austausch der relativ günstigen Satelliten aber auch die Chance, das Netzwerk mit neueren Technologien zu verbessern. Die ausgedienten Satelliten sollen beim Eintritt in die Atmosphäre komplett verbrennen.
Kuiper: Start erst 2026
Amazon will im kommenden Jahr erste Testkunden mit Internet aus dem All versorgen. Zum Jahr 2026 soll dann die Hälfte der 3.236 Satelliten in der Umlaufbahn sein. Kuiper wird unter anderem mit dem bereits aktiven Dienst Starlink des Raumfahrtkonzerns SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk konkurrieren.
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Kostengünstige Empfangsterminals geplant
Die günstigsten Versionen der Empfangsterminals für das Signal der « Kuiper »-Satelliten sollen dank der Entwicklung eigener Chips weniger als 400 US-Dollar (umgerechnet knapp 356 Euro) kosten. Mit der Zeit werde der Preis weiter sinken, sagte Kachroo. Als Geschäft sieht Amazon etwa die Versorgung von Gebieten, in denen sich die Verlegung von Glasfaserkabeln nicht lohnt.
Satelliteninternet äußerst widerstandsfähig
Kachroo zeigte sich aber auch überzeugt, dass mit Verfügbarkeit des Netzwerks neue Nutzungsszenarien entstehen, « die uns heute gar nicht in den Sinn kommen können ». So habe etwa der Krieg in der Ukraine die Sicht auf Telekommunikation verändert. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs wurden klassische Mobilfunkdienste schnell gekappt, die Internetversorgung über Starlink funktionierte aber weiter. Und solche Systeme seien schwer außer Gefecht zu setzen, betonte Kachroo: « Man bräuchte 3.000 Killersatelliten. »
Amazon: Weltraum bietet genügend Platz
Der Amazon-Manager sieht keine Gefahr, dass die « Kuiper »-Satelliten das All rund um die Erde verstopfen. Sie seien winzig und Tausende Kilometer voneinander entfernt, auch wenn es auf Bildern wie ein dichtes Netz wirke. « Den Leuten ist oft nicht bewusst, wie groß die Erde und das All drum herum sind. Es ist viel Raum im Weltraum. » (Mit Material der dpa.)