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Der vor zwei Jahren eingeführte Anspruch auf Preisminderung bei schlechtem Internet wird von den Verbraucherinnen und Verbrauchern nur wenig genutzt. Während in den ersten zwölfeinhalb Monaten rund 108.000 User die notwendigen Messungen einer Desktop-App der Bundesnetzagentur starteten, waren es in den darauffolgenden zehn Monaten (also Januar bis Oktober 2023) nur knapp 50.000. Das teilte die Bonner Bundesbehörde der Deutschen Presse-Agentur mit. Verbraucherinnen und Verbraucher haben Anspruch auf Minderung ihres Internet-Monatspreises, wenn die Leistung ihres Festnetz-Anschlusses deutlich abweicht von der vertraglich zugesicherten Qualität.
Viele User brechen Messprozedere ab
VATM zeigt sich zufrieden
Der Internet-Branchenverband VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) begründet die geringe Beschwerdezahl mit der Leistungsfähigkeit deutscher Netze. « Viele Nutzer starten die Breitbandmessung aus Neugierde und beenden das Prozedere vorzeitig, weil sich im Alltag keine Einschränkungen bei der Internetnutzung ergeben », sagt Verbandsgeschäftsführer Frederic Ufer. Ein Vodafone-Sprecher wertet die niedrige Zahl von Minderungsanfragen als Beleg für die kontinuierliche Verbesserung der Netzqualität. Man habe massiv investiert, betont er.
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Messprozedere zu aufwendig?
Verbraucherschützende sind anderer Meinung. « In unseren Beratungsstellen berichten viele Verbraucherinnen und Verbraucher von Problemen mit ihrem heimischen Internet », sagt Felix Flosbach von der Verbraucherzentrale NRW. « Die Diskrepanz zwischen tatsächlicher und versprochener Leistung ist nach wie vor groß, aber das Messtool der Bundesnetzagentur ist den meisten Betroffenen zu mühsam und zeitaufwendig. » Flosbach weist darauf hin, dass man für die 30 Tests ein LAN-Kabel brauche. « Das geht am digitalen Alltag vorbei: Viele Menschen nutzen daheim vor allem Tablets oder Laptops, die gar keinen LAN-Anschluss mehr haben. » (Mit Material der dpa.)