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Ist das Verhalten eines Menschen bereits von der Biologie festgelegt oder ergibt es sich aus dem sozialen Umfeld und den kulturellen Erfahrungen? Dieser Frage ging Hedwig Dohm nach. Besonderen Fokus legte sie dabei auf geschlechtsspezifische Verhaltensweisen. Die deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin bekommt zu ihrem 192. Geburtstag ein Doodle von Google.
Hedwig Dohm: Streben nach Bildung
Hedwig Dohm hieß mit ganzem Namen Marianne Adelaide Hedwig Dohm, geborene Schlesinger (* 20. September 1831 in Berlin; † 1. Juni 1919 ebenda). Sie war eines von sage und schreibe 18 Kindern des Tabakfabrikanten Gustav Adolph Gotthold Schlesinger und dessen Frau Wilhelmine Henriette Jülich. Dohms Brüder besuchten das Gymnasium, sie selbst hingegen wurde als Tochter benachteiligt und musste mit 15 Jahren die Schulbank gegen den Haushalt eintauschen. 1853 heiratete sie Ernst Dohm. Der war Chefredakteur der satirischen Zeitschrift « Kladderadatsch ». Während ihr selbst eine solide Schul- und Berufsausbildung verwehrt geblieben war, bekamen immerhin ihre Kinder später eine.
Stark intellektuell geprägte Frau
Das Wissen für ihre erste Veröffentlichung « Die spanische National-Literatur in ihrer geschichtlichen Entwicklung von 1867 » soll Dohm sich autodidaktisch angeeignet haben. In weiteren Veröffentlichungen forderte sie die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Bezug auf Rechte und das Soziale. Nach dem Tod ihres Mannes wandte sie sich Novellen und Romanen zu, kehrte aber auch wieder zu Publikationen in Zeitungen und Zeitschriften zurück – meist politischer Natur. Zu Dohms Familie gehörte unter anderem Katia Mann, die Ehefrau des Schriftstellers Thomas Mann und der Physiker und Astronom Hans Rosenberg – Dohm war deren Großmutter. Zudem war sie die Urgroßmutter der deutsch-schweizerischen Journalistin und Autorin Eva Maria Borer.
Gedenkstätte für Hedwig Dohm in Berlin
Dohm starb am 1. Juni 1919 im Alter von 87 Jahren. Auf ihrem Grabstein steht der Leitspruch « Die Menschenrechte haben kein Geschlecht ». Den neuen Grabstein und die Gedenkstätte auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg stiftete 2007 der Journalistinnenbund. 2018 ehrte der Berliner Senat Hedwig Dohm mit einem Ehrengrab.
So sieht das Doodle aus
Auf dem Doodle ist eine Zeichnung von Dohm mit dunklen, langen Haaren zu sehen. Sie sitzt am Schreibtisch und hält einen Füller, vor ihr liegen einige Papiere. Unweit davon steht ein Tintenfass. Im Hintergrund stapeln sich überdimensional große Bücher. Klickt man auf das Doodle, öffnet sich die entsprechende Suche. Links neben der Suchleiste erscheint großes Tintenfass mit einem roten « Google »-Schriftzug, rechts ist erneut der Bücherstapel zu sehen.
Was ist ein Google Doodle?
Ein solches Doodle ist kein Einzelfall. Suchmaschinenbetreiber Google bringt zu denkwürdigen Jubiläen und Geburtstagen von berühmten Malern, Schriftstellern, Musikern, Forschern, Entdeckern und Erfindern in unregelmäßigen Abständen Pep auf die Startseite und schmückt sie mit Grafiken oder Animationen.